Baby - Tipps für heiße Tage
von Katharina Wallner

Baby cool ... auch bei Sommerhitze!
Wenn die Stadt einem Brutkasten gleicht und die Wohnung auch nachts nicht mehr abkühlt, dann ist der Sommer endgültig ins Land gezogen. Neben der Hitze quälen vor allem Neo-Eltern auch viele brennende Fragen: Wie schütze ich mein Baby gegen die Hitze? Soll man im Schatten Sonnenschutz verwenden? Und ist Muttermilch ein guter Durstlöscher?
Es hat 33 Grad, kein Lüftchen weht. Jonas ist erst sieben Wochen alt, hat noch keinen Regen erlebt, ahnt nicht, wie trüb ein Nebeltag sein kann, und Schnee wird erst fallen, wenn er seine ersten Zähnchen bekommt. Jonas ist ein Sommerbaby. Der Kopf seiner Mama raucht, denn mit dem Außenthermometer, das in die Höhe klettert, steigt auch ihre Unsicherheit, ob sie denn alles richtig macht bei der Versorgung ihres Sprösslings.
TRINKEN
- Jonas unterbricht die Gedanken seiner Mama und fordert eine Mahlzeit ein. Genauer gesagt: Er hat einfach Durst, und da er noch gestillt wird, möchte er bei dieser Hitze öfter als gewöhnlich trinken. Er löscht damit zwischen den Mahlzeiten mit ein paar Schlucken an der mütterlichen Brust seinen Flüssigkeitsbedarf. Tee oder abgekochtes Wasser braucht der propere Säugling nicht. Denn Jonas ist ein vollgestilltes Kind, und Muttermilch bietet ihm alles, was er braucht. Seine Mama sollte aber ihrem erhöhten Flüssigkeitsbedürfnis ebenfalls nachgeben und jetzt ausreichend trinken.
ANZIEHEN
Nachdem der kleine Hitzkopf fertiggetrunken hat, wird er müde. Seine Mama richtet ihm ein Schlafplätzchen im Schatten ein. Ein Kurzarmbody, darüber ein leichtes Shirt, eine dünne Strampelhose ohne geschlossene Füßchen, Söckchen oder auch mal barfuß: Der "Zwiebellook" ist im Sommer ideal.
- Die Kleidung sollte atmungsaktiv sein und aus Naturmaterialien bestehen.
- Gegen die Sonne muss die zarte Kopfhaut unbedingt mit einem Sonnenhut geschützt werden. Beim Kauf gilt es zu berücksichtigen, dass eine große Krempe auch den Nacken, die Ohren und das Gesicht bedeckt.
KÖRPERTEMPERATUR
Die wetterentsprechende Bekleidung auszuwählen ist gar nicht so einfach. Denn was für einen passt, kann für den anderen zu wenig oder auch zu viel sein.
- Mit einem sanften Griff in den Nacken des Babys lässt sich am besten kontrollieren, ob die Kleidung angemessen ist.
Wollig warm ist super:
Denn ist der Nacken heiß oder verschwitzt, hat Mama den Sprössling zu warm angezogen.
Ist er kühl, muss der Nachwuchs wärmer eingepackt werden.
Beim Schlafen im wind- und sonnengeschützten Kinderwagen nimmt Mama Jonas die Kopfbedeckung aber vom Köpfchen. Denn so kann das Baby seinen Temperaturausgleich am besten selbst regeln.
SONNENSCHUTZ
- Um gut gegen die Sonne gewappnet zu sein, hat Jonas immer Kleidung an. Direkte Sonne bekommt Jonas dieses Jahr noch keine ab, denn Sonnencreme wird von Kinderärzten erst nach dem ersten Lebensjahr empfohlen. Das muss Jonas' Mama auch berücksichtigen, wenn sie den Kleinen auf dem Arm trägt.
- Sein dreijähriger Bruder hingegen hat längst mit Sonnencreme Bekanntschaft gemacht. Ein hoher Lichtschutzfaktor (50+) ist wichtig, und die nackte, zarte Kinderhaut muss auch im Schatten ausreichend eingecremt werden.
INSEKTENSCHUTZ
- Jonas Lieblingsschlafplatz im Freien ist sein Kinderwagen. Hier ist er vor Krabbeltieren geschützt und findet leicht seine Ruhe. Damit sich im Schlaf aber auch keine Bienen, Gelsen oder Zecken an den kleinen Jungen heranmachen, sollte das Schlafplätzchen mit einem Insektennetz abgeschirmt werden.
- Wenn Jonas einen Spaziergang einfordert, um besser einschlafen zu können, hält eine Stoffwindel, die über den Wagen gelegt wird, das grelle Sonnenlicht ab. Die schädliche UV-Strahlung lässt sich allerdings nur durch einen UV-Schutz abschirmen. Hier können spezielle Sonnensegel für den Kinderwagen gute Dienste leisten. Sie lassen die Luft zirkulieren, bieten aber ausreichend Schatten. Das Regendach oder Abdeckungen aus Plastik sind indes völlig ungeeignet: Die Luft kann nicht zirkulieren, und das hat einen Hitzestau zur Folge.
BADEN
- Jonas hat heute viel erlebt. Um den Tag ganz abzustreifen und frisch in sein Nachtgewand zu schlüpfen, wird ihm ein Pflegebad gut tun. Auf einen Heizstrahler kann während des Wickelns und des Badens jetzt gut und gerne verzichtet werden. Doch in der Wanne bevorzugt Jonas auch im Sommer lauwarmes Wasser. Mit kaltem Nass verschreckt man schließlich jedes Baby. Was das fröhliche Sommerbaby auch sehr mag: eine kleine Abkühlung tagsüber. Seine Mama hat dafür einen Waschlappen feucht gemacht und ihm das Gesicht und den Körper erfrischt.
SCHLAFEN
- Vor dem Schlafengehen hat Jonas' Mama das Zimmer nochmals kräftig gelüftet. Frische Luft ist wichtig für einen erholsamen und gesunden Schlaf. Ein offenes Fenster verträgt auch ein Neugeborenes gut, solange Zugluft vermieden wird. Jonas hat nun zum Schlafen einen frischen Body an, und seine Mama legt ihn liebevoll in einen Sommerschlafsack. So bleibt er auch zugedeckt, wenn er sich nachts mal mehr bewegt. Nachdem es im Sommer erfahrungsgemäß lange hell ist und die Sonne schon frühmorgens fröhlich durchs Fenster scheint, hat Jonas' Mama ein dunkles Eck für sein Bettchen ausgewählt. Schließlich möchte sie, dass ihr Söhnchen nicht zu früh von der Sonne geweckt wird. Am nächsten Morgen öffnet der Kleine putzmunter seine Augen. Die Sonne strahlt wieder vom Himmel, und neugierig blickt Jonas einem neuen Tag entgegen.