Fermentieren, Low Carb, vegetarisch: Die besten Kochbücher
von Margot Fischer

Aus Margots Kochbuchsammlung
Das sind die aktuellen Lieblings-Kochbücher unserer Ernährungswissenschaftlerin und selbst Kochbuch-Autorin Mag. Margot Fischer. Ob Wildkräuter aus der Großstadt, Lowcarb- Küche oder die altbewährte Kunst des richtigen Fermentierens... Lass dich inspirieren...

Fermentieren: Von Kefir bis Sauerkraut. Superfood für einen gesunden Darm
von Adam Elabd
Dorling Kindersley Verlag 2020
Gebundene Ausgabe • 160 Seiten • € 16.99
ISBN 978-3831041787
Es blubbert verheißungsvoll
Oft verspricht der Titel mehr, als das Buch leisten kann. Hier ist es umgekehrt.
Dieser Band bietet wesentlich spannendere und ausgefallenere Rezepte, als der Untertitel vermuten lässt: Von Dosa bis Zwiebel-Relish entführt uns Adam Elabd auf eine ausgesprochen anregende kulinarische Reise um die ganze Welt. Von Getränken über Gebäck und eingelegtes Gemüse bis zu Milchprodukten (einschließlich einer im Glas flott erschüttelten Butter aus fermentiertem Obers) wird alles aufgeboten, um sogar Erfahrene und besonders Neugierige zum Staunen zu bringen.
Darüber hinaus lässt sich rasch in diesem sehr übersichtlich gestalteten Buch fundiertes Wissen um die Grundlagen und verschiedenen Arten der Fermentation ebenso wie die nötige Ausrüstung finden. Zahlreiche Tipps und Schritt-für-Schritt-Anleitungen nehmen selbst absoluten AnfängerInnen die Scheu vor dieser faszinierenden Methode der Haltbarmachung und Aufwertung von Lebenssmitteln.
Apropos Aufwertung: Natürlich kommen auch die zahlreichen gesundheitlichen Nutzen fermentierter Nahrungsmittel zur Sprache.

Foto: Claudia Plattner
Ingwer Bier
Dieses erfrischende Sommergetränk ohne Alkohol können Kinder und Erwachsene gleichermaßen genießen. Fermentierter Ingwer und Zitrusfrüchte reinigen den Gaumen und fördern die Verdauung.
- Ferment: Hefe
- Zubereitung: 45 Minuten
- Fermentation: 3–4 Tage
- Ergibt 1 l
ZUTATEN
- 1 Stück frischer Ingwer (2–7 cm), gerieben oder in Scheiben geschnitten
- 2 l Wasser
- 100 g Zucker
- Saft von 1 kleinen Zitrone oder von 2 Limetten
- 3 EL Ingwer-Starter (s. S. 120), abgeseiht
- 1 Gefäß (2 l)
- Flaschen zum Abfüllen
ZUBEREITUNG
- In einem kleinen Topf Ingwer und 1 l Wasser bei hoher Temperatur zum Kochen bringen und 15 Minuten kochen lassen.
- Ein Haarsieb auf ein 2-l-Gefäß setzen und die Ingwerlösung abseihen. Ingwer nicht wegwerfen.
- Ingwer wieder in den Topf geben und den restlichen Liter Wasser zugießen. Erneut bei hoher Temperatur aufkochen und 15 Minuten kochen lassen.
- Ein zweites Mal in das Gefäß abseihen. Der Ingwer kann zur weiteren Verwendung aufgehoben oder weggeworfen werden.
- Zucker in das Gefäß geben und unter Rühren in der Flüssigkeit auflösen. Auf Zimmertemperatur abkühlen lassen.
- Zitronen- oder Limettensaft und Ingwer-Starter zugeben. Die Öffnung des Gefäßes mit Stoff abdecken und mit einem Gummiband sichern. Bei Zimmertemperatur fermentieren, bis sich Bläschen bilden. Das dauert 1–3 Tage.
- In Flaschen füllen und verschließen. Bei Zimmertemperatur 1–4 Tage ruhen lassen (hängt von der Umgebungstemperatur ab), dann kalt stellen. Ingwerbier hält sich im Kühlschrank mehrere Monate.
Ingwerbier und Ginger Ale sind nicht dasselbe:
- Ingwerbier ist ein natürlich fermentiertes Getränk.
- Ginger Ale ist einfach karbonisiertes Wasser mit Ingweraroma-Zusatz.
Ingwer Starter
Ingwer-Kultur, eine Kultur aus Wildhefe, eignet sich als Starter. Nutzen Sie sie für Getränke, die Hefe zum Karbonisieren benötigen oder alkoholisch werden sollen.
- Ferment: Wildhefe
- Zubereitung: 15 Minuten
- Fermentation: 5–7 Tage
- Ergibt 250 ml
ZUTATEN
- 50 g Ingwer, ungeschält, gerieben
- 100 g Zucker
- 250 ml Wasser
- 1 kleines Glas (200 ml)
ZUBEREITUNG
- In einem kleinen Glas 1 EL geriebenen Ingwer, 1EL Zucker und das Wasser gut vermengen.
- Die Öffnung des Glases mit atmungsaktivem Stoff, z. B. Musselin, abdecken und mit einem Gummiband sichern.
- Bei Zimmertemperatur 4–6 Tage stehen lassen. Täglich jeweils 1 EL geriebenen Ingwer und Zucker hinzufügen, gut umrühren und wieder abdecken.
- Schmeckt das Ganze nach Hefe und bilden sich Bläschen, ist es einsatzbereit. Im Kühlschrank aufbewahren und ab und zu »aufstoßen« lassen, damit Druck entweicht. Die Ingwer-Kultur hält sich mehrere Monate.
Ingwer-Kultur kann als Starter für jedes alkoholische Getränk verwendet werden. Dafür einige Esslöffel der Flüssigkeit aus dem Glas abseihen und zum Ferment geben.

Die schnelle Low-Carb-Küche für jeden Tag
von Lisa Hauser
Tyrolia Ges. m. b. H. 2021
Gebundene Ausgabe • 160 Seiten •€ 19.90
ISBN 978-3702239381
Raus aus der Zuckerfalle, weg von ungesunden Fertigprodukten
Sympathisch wie die Autorin ist ihr Ernährungskonzept. Gut aufbereitet, übersichtlich und verständlich auch für komplette Neulinge auf dem Gebiet der Ernährung erklärt Lisa Hauser die theoretischen Grundlagen des Clean-Low-Carb-Eating.
Als Basis setzt sie auf Clean Eating (reines Essen), ein Prinzip, das auf die Qualität und Herkunft der Nahrung achtet, regionale und saisonale Lebensmittel aus fairem Handel und biologischer Landwirtschaft bevorzugt, hingegen stark verarbeitete oder mit künstlichen Zusatzstoffen versetzte Produkte meidet.
Nachdem Zucker und Weißmehl beim Clean Eating verpönt sind, war es für Lisa Hauser nur ein kleiner Schritt zur Low-Carb-Ernährung:
- bei der Kohlenhydrate auf 20% der aufgenommenen Kalorienmenge reduziert werden. Überdies stammen diese Kohlenhydrate aus guten Quellen, sprich Vollkorn, Gemüse und Hülsenfrüchten.
- Der Anteil an Eiweißbeträgt - je nach sportlicher Aktivität - 20–25%,
- der Rest sind gute Fette, d. h. Fette vorzugsweise aus pflanzlichen Quellen oder Fisch.
Praktisch ist der Abschnitt zur Vorratshaltung, in dem die wichtigsten Zutaten erklärt werden. Hier steht leider das Prinzip der Regionalität und ökologischen Unbedenklichkeit nicht mehr ganz so an vorderster Stelle. Empfohlen werden u. a. zahlreiche Kokosprodukte wie Öl, Raspeln, Milch und Kokosblütenzucker, obwohl sie von weither kommen und für den Anbau von Kokospalmen Regenwälder gerodet werden. Auch Erdnussbutter, Quinoa, Sardinen und Sojasauce sind nicht ganz so clean. Wer konsequent sein möchte, ersetzt diese Zutaten - auf Austauschmöglichkeiten gibt die Einleitung Hinweise. Die Auswahl der Rezepte ist bunt und vielfältig, es ist für jeden Geschmack etwas dabei und beinahe alle Gerichte sind kindertauglich. Die Anleitungen sind klar und übersichtlich. Gute küchentechnische Tipps begleiten auch Ungeübte zu einem sicheren Gelingen. Die klaren Fotos ohne übertriebenes Foodstyling machen Lust aufs Nachkochen. Ein guter Begleiter auf dem Weg zu bewusster Ernährung.

Bild: Freigeistin Fotografie
Kirsch-Nicecream

- FÜR 2 PORTIONEN
- ARBEITSZEIT: 15 MINUTEN
- SCHWIERIGKEIT: LEICHT
ZUTATEN:
- 400 g Kirschen
- 1 Banane
- Mark 1 Vanilleschote
ZUBEREITUNG
- Die Kirschen entsteinen und in den Tiefkühler geben. Die Banane schälen, in Streifen schneiden und ebenfalls für min 4 Stunden einfrieren
- Für die Nicecream dann Kirschen und Banane aus dem Tiefkühler nehmen und samt dem Mark einer Vanille- schote in einen starken Food Processor (keinen Standmixer) geben. Darin für ca. 10 Minuten antauen lassen, bevor du den Mixer startest.
- So lange mixen, bis ein cremiges Eis entstanden ist. Wenn nötig, etwas Wasser dazugeben. Danach auf zwei Schälchen verteilen und direkt genießen
MEAL PREP TIPP: Du kannst die fertige Nicecream danach einfrieren und zu einem späteren Zeitpunkt genießen. In diesem Fall dann aber ca 10 Minuten bei Zimmertemperatur antauen lassen
Pikante Spinat-Muffins

Bild: Lisa Shelton
- FÜR CA. 8 MUFFINS
- ARBEITSZEIT: 15 MINUTEN
- SCHWIERIGKEIT: LEICHT
ZUTATEN
- 4 Eier
- 200 g Spinat
- 2 Knoblauchzehen
- 1 Zwiebel
- 1 TL Salz
- 1 TL Koriander, gemahlen
- 2 EL Petersilie, gehackt
- 150 g Schafskäse
- 40 g Leinsamen, geschrotet
- 1 TL Flohsamenschalen, gemahlen
- 40 g Haferflocken, geschrotet
ZUBEREITUNG
- Heize das Backrohr auf 180 °C Umluft vor.
- Hacke Zwiebel und Knoblauchzehen fein. Den Spinat gründlich wa- schen, ausdrücken und dann ebenfalls klein hacken. Den Käse deiner Wahl in Würfel schneiden und dann alles gemeinsam in eine Schüssel geben
- Eier, Salz, Koriander, Petersilie, Leinsamen, Flohsamenschalen und Haferflocken dazugeben und mit den Hän- den kräftig durchkneten, bis sich alles gut verbunden hat. Lasse den Teig für 10 Minuten ruhen. Währenddessen Muffin-Förmchen einfetten.
- Verteile den Teig in den Förmchen und gib diese dann in den Ofen. Backe die pikanten Spinat-Muffins mit Feta für 30 bis 35 Minuten bei 180 °C Umluft
MEAL PREP TIPP: Die Muffins kannst du mehrere Tage in einer Dose im Kühlschrank lagern und vor dem Essen einfach kurz in der Mikrowelle oder dem Backofen erwärmen.

Bild: Lisa Shelton
Zoodles mit Linsen-Bolognese
- FÜR 2 PORTIONEN
- ARBEITSZEIT: 30 MINUTEN
- SCHWIERIGKEIT: LEICHT
ZUTATEN FÜR DIE LINSEN-BOLOGNESE
- 70 g rote Linsen
- 1 Zwiebel
- 2 Knoblauchzehen
- 1 TL Kümmel, ganz
- 1 EL Thymian, gehackt
- 1 EL Kapern (wenn gewünscht)
- 1 EL Tomatenmark
- 50 ml Rotwein
- 1 Dose (200 g) Tomaten
- 1 TL Salz
- 1 EL Kokosblütenzucker
- 1 EL Paprikapulver
- 4 EL Butter
ZUTATEN FÜR DIE ZOODLES
- 2 Zucchini
- 1 EL Butterschmalz
- 1 TL Salz
- 1 EL Thymian
ZUTATEN FÜR DAS TOPPING
- 1 EL Pinienkerne
- 1 EL Kürbiskerne
- 2 EL Olivenöl
- 1 TL grobes Salz
- etwas Basilikum
ZUBEREITUNG
- Zuerst die roten Linsen gründlich in einem Sieb waschen. Nun Zwiebeln und Knoblauch fein hacken und in 2 EL Butter gemeinsam mit Kümmel, Thymian und (wenn gewünscht) Kapern glasig dünsten.
- Die roten Linsen sowie etwas Tomatenmark dazugeben, die Hitze auf höchste Stufe stellen und kurz rösten. Dann mit Rotwein ablöschen. Lass den Alkohol verdampfen und reduziere dann die Hitze wieder.
- Gib nun passierte Tomaten, Salz, Kokosblütenzucker (oder Erythrit) und Paprikapulver dazu und rühre alles kräftig durch.
- Die Linsen-Bolognese dann bei mittlerer Hitze für ca. 10 Minuten köcheln lassen. Den Deckel danach abnehmen und für weitere 5 Minuten einkochen, sodass die Bolognese dickflüssig ist. Zum Schluss die restliche Butter dazugeben.
- Währenddessen die Zucchini waschen und die Enden abschneiden. Nun diese mit einem Spiralschneider zu Nudeln spitzen. Kurz vor dem Anrichten reichlich Butterschmalz in einer Pfanne erhitzen.
- Brate die Zucchini-Nudeln (Zoodles) samt Thymian bei sehr hoher Hitze für 1 bis 2 Minuten darin scharf an, einmal wenden und erst zum Schluss salzen. Du kannst die Zucchini-Nudeln auch roh verwenden.
- Richte die gebratenen Zoodles auf zwei Tellern an und verteile reichlich Linsen-Bolognese darauf. Mit Pinien- kernen, Kürbiskernen, Olivenöl und Basilikum garnieren und genießen.
MEAL PREP TIPP: Koche die doppelte Menge der Linsen-Bolognese und verwende diese im Laufe der folgen- den Tage für ein anderes Gericht (z. B. eine Low-Carb-Kürbis-Lasagne oder zu etwas gekochtem Quinoa).

Wildes Wien – Gegessen wird, was in der Stadt wächst.
von Alexandra Maria Rath
Gmeiner Verlag GmbH 2021
Hardcover • 242 Seiten • € 28.-
ISBN 978-3-8392-2657-5
Mit offenen Augen und Mündern unterwegs in Wien
Alexandra Maria Rath macht mit ihrem Buch so richtig Lust auf Entdeckungsspaziergänge zu Essens- und Sehenswürdigkeiten in Wien. Erfrischend und spritzig sind Text und Grafik, die Bilder setzen Pflanzen und Speisen perfekt in Szene. Die Autorin hat ein gutes Gespür dafür, welche Informationen interessant und nützlich sind. Wie bei den Zutaten zu den geschickt ausgewählten Gerichten findet sie auch bei ihren Erzählungen über interessante Wiener Orte und Persönlichkeiten das richtige Maß – nicht zu wenig, aber auch nicht zu viel, immer anregend und Lust auf mehr machend.
Das gilt auch für die eingestreuten Wiener Ausdrücke, die in einem Glossar erklärt sind. Und wie bei den hervorragenden Fotos strukturiert sie durch Fokussierung die Abschnitte über die Wildpflanzen, indem sie den Schwerpunkt auf unterhaltsame historische Details und die kulinarische Verwendung legt. Eine Pflanzenbestimmungshilfe darf man nicht erwarten. Auch sind die vorgestellten Sehenswürdigkeiten wie der Theseustempel oder das Naturhistorische Museum eher symbolisch und exemplarisch denn als geeignete Sammelorte zu verstehen. Daher verweist die Autorin im Vorwort auf beachtenswerte Faktoren beim Sammeln wie Schutzgebiete oder durch Abgase sowie Hunde unbrauchbar gemachte Zonen und gibt Tipps, wo sich selbst mitten in der Stadt noch taugliche Sammelecken finden lassen.
Die übersichtlich gegliederten anregenden Rezepte sind durch Hauben in ihrem Schwierigkeitsgrad gekennzeichnet. Allerdings erfordert erfreulicherweise keines der Gerichte Profikönnen. Ein richtig gut gelungenes Buch, das Zuagrasten und Touris Wien aus einer nicht ganz so gewohnten Perspektive zeigt, aber auch Alteingesessene noch zum Staunen bringen kann.

Bild: Ingo Eisenhut & Stefan Mayer
Rainbow Rolls mit Wildblüten und Bärlauch-Erdnuss-Dip
- locker für 5 Freunde
- Zubereitung: ca. 30 Min. plus „Bastelzeit“ bei Tisch
ZUTATEN
Reispapier getrocknet
ZUTATEN FÜR DIE FÜLLUNG
- Blätter und Blüten von Löwenzahn (Achtung, bitter!), Primel, Veilchen, Gänseblümchen, Vogelmiere, Gundelrebe, Bärlauch, Minze ...
- Paprika in Streifen
- Sojasprossen
- Avocado-Slices
- Gurke in länglichen Stücken (ca. 1 x 10 cm)
- Karotten Julienne (sehr dünn)
- Tofu in Slices (gerne knusprig gebraten und ausgekühlt)
- gekochte & erkaltete Reisnudeln
- Salatblätter
ZUTATEN FÜR DIE ERDNUSS-SAUCE
- 2 EL geröstete Erdnüsse gehackt
- 1 Spritzer Reisessig
- 1 Spritzer Fischsauce (supertraditionell in Vietnam, bei strikt vegan weglassen!)
- 1 Schuss Sojasauce
- und geröstetes Sesamöl
- 1 Prise Rohrzucker
- Bärlauch
- Minze in sehr feinen Streifen
- 1 roter Chili (ohne Samen) klein gehackt
- Saft und Zeste einer ½ Limette
Bunter kann der Frühling nicht sein. Auf einer meiner Asien-Reisen habe ich die vietnamesische Küche kennen und lieben gelernt. Ihre Einflüsse reichen von der französischen über die chinesische bis hin zur Thai-Küche. Ich kochte mich vom Norden in den Süden und durch alle Töpfe hindurch. Die klassischen Sommerrollen werden in Vietnam nicht frittiert und stets mit frischer Minze und Thai-Basilikum zubereitetet. Für mich symbolisieren sie den modernen Geschmack des 21. Jahrhunderts schlechthin. Wir haben hier eine „Wildes Wien“-Variante kreiert und sind begeistert!
- Alle Zutaten für die Erdnuss-Sauce vermischen. Eventuell mit etwas geschmacksneutralem Öl verdünnen. Zur Seite stellen.
- Alle Zutaten für die Füllung der Rollen mise-en-place-mäßig* vorbereiten. Gemüse waschen, in Slices schneiden. Wildkräuter und Blüten waschen, eventuelle andere Pflanzenteile aussortieren, nochmals kontrollieren, trocken schleudern oder auf ein sauberes Tuch ausbreiten.
- Dann die Reispapierblätter nach Packungsvorschrift zubereiten. Einfach ein Blatt mit beiden Händen kurz in heißes Wasser tauchen. Auf ein feuchtes Küchentuch oder einen Teller legen. Am unteren Rand die gewünschte Füllung daraufgeben. Einmal einrollen, die Enden einschlagen, fertig rollen.
In die Erdnuss-Sauce tunken und abbeißen. Achtung, Suchtgefahr!
Tipp: Statt dem Reispapier kann auch ein großes Salatblatt genommen werden. Lasst eure Gäste am Esstisch die Blätter selbst belegen und rollen!
*Mise en place: Die perfekte Vorbereitung des Arbeitsplatzes als auch der benötigten Zutaten und Kochutensilien in der Küche. Schlampereien gibt es nicht! Alles ist in "Habtachtstellung" und wartet auf seinen Einsatz
Weitere Infos: www.wildes-wien.at

Restlos glücklich. Klimafreundlich, nachhaltig, vegetarisch & vegan
Von Paul Ivić
Brandstätter Verlag 2021
Hardcover • 192 Seiten • € 28.-
ISBN 978-3-7106-0418-8
Genussvoll die Welt verbessern
Weltweit dürfen sich nur 10 vegetarische Restaurants mit einem Michelin-Stern schmücken. Paul Ivić leitet eines davon und wird höchsten Ansprüchen gerecht; und zwar nicht nur, was die Qualität der Speisen anbelangt, sondern auch die eigene Haltung. Für ihn ist der Umgang mit Nahrungsmitteln von Respekt geprägt und von Wertschätzung für Natur, Tier, ProduzentInnen und Nahrungsmittel.
Mitreißend und sehr persönlich eröffnet sich ein Zugang zu einem nachhaltigen Lebensstil, der keineswegs von Genussfeindlichkeit geprägt ist. Im Gegenteil.
Paul Ivić will etwas bewegen. Mit lebendigen Schilderungen macht das Buch auf die Problematik des heutigen Konsumverhaltens aufmerksam und zeigt die Bedeutung des bewussten Einkaufs bei lokalen umwelt- und qualitätsbewusst geführten Betrieben, in denen die Erhaltung der Sortenvielfalt und sorgfältige Erzeugung selbstverständlich sind. Einige davon werden in Porträts vorgestellt.
Nicht zuletzt sind es natürlich die großartigen Rezepte, die Lust auf gesundes Essen mit gutem Gewissen machen. Die Ausführungen begleiten vom richtigen Einkauf über die optimale Lagerung bis zur perfekten Zubereitung und Haltbarmachung mit unterschiedlichen Methoden. Anregende Ideen für die Verwendung von Teilen wie Schalen oder Kerne, die viele einfach wegwerfen, führen zu köstlichen kulinarischen Entdeckungen.
Sympathisch sind die Hinweise im Rezeptregister auf die Saisonalität der Zutaten, die auch erfahrene Gourmets daran erinnern, dass nicht alles immer von Natur aus regional verfügbar ist, und auf diese Weise geschickt davon abhalten, zur Unzeit Zutaten zu verwenden, bloß weil sie gerade im Supermarkt angeboten werden. Ausgesprochen praktisch bei mehrteiligen Gerichten ist die Nummerierung einzelner Speisen auf den Fotos, anhand derer sich der zugehörige Abschnitt in der Zubereitungsanleitung leicht auffinden lässt.
Apropos Fotos: Die Gerichte sind erfreulich natürlich und ohne Schnickschnack abgebildet. Rundum gelungen.
Autorin
Margot Fischer ist Ernährungswissenschaftlerin und Autorin. Sie forschte an der Klinik für Innere Medizin III im AKH Wien und veröffentlicht zahlreiche Fachpublikationen, Bücher und Artikel.