Die Blinddarmentzündung ist eine häufige Erkrankung, die innerhalb von wenigen Stunden lebensbedrohlich werden kann. Gerade bei Kindern sind die Symptome aber häufig uneindeutig, weshalb Sie Ihr Kind bei starken Bauchschmerzen besser einmal zu viel als zu wenig dem Kinderarzt/der Kinderärztin vorstellen sollten.
Die wichtigesten Symptome der Blinddarmentzündung:
- Bauchschmerzen: das Kind leidet zunehmende Bauchschmerzen, die zunächst um den Bauchnabel auftreten und sich innerhalb weniger Stunden in den rechten Unterbauch verlagern. Diese Schmerzen können druckempfindlich sein.
- Druckempfindlichkeit und Schmerzreaktion: Der Bauch reagiert empfindlich auf Druck, Erschütterungen oder Bewegungen wie Husten oder Hüpfen.
- Appetitlosigkeit: Verlust des Appetits ist ein häufiges Anzeichen.
- Übelkeit und Erbrechen: Diese Symptome können zusätzlich auftreten und deuten auf eine mögliche Entzündung hin.
- Erhöhte Temperatur: Fieber kann ebenfalls ein Hinweis auf eine Blinddarmentzündung sein.
- Schonhaltung: Kinder neigen oft dazu, sich in eine Schonhaltung zu begeben, indem sie liegend die Beine anziehen und Bewegung vermeiden.
Wenn Ihr Kind starke Bauchschmerzen hat, zögern Sie nicht, umgehend die Kinder- und Jugendärztin bzw. den Kinder- und Jugendarzt aufzusuchen. Die Symptome einer Blinddarmentzündung können insbesondere bei kleinen Kindern variieren, darum ist eine fachliche Abklärung unbedingt notwendig, um einen Blinddarmdurchbruch zu vermeiden. In diesem Fall wird durch die Entzündung immer mehr Sekret gebildet, das den Druck auf das umliegende Gewebe erhöht bis es abstirbt, nachgibt und durchlässig wird. Dadurch gelangt der Eiter in die Bauchhöhle. Dies kann innerhalb von 24 Stunden geschehen und ist ein Notfall, da Komplikationen bis hin zur Blutvergiftung drohen. Das Risiko ist bei zu langem Abwarten und bei kleinen Kindern erhöht. Außerdem lassen die Schmerzen nach einem Blinddarmdurchbruch kurzfristig nach und täuschen eine Besserung vor, da sich der Druck auf das Gewebe verringert, ab diesem Moment besteht für das Kind akute Lebensgefahr.
Der Jugendarzt/die Jugendärztin untersucht das Kind und lässt bei Verdacht einen Bluttest durchführen, eine Ultraschall- oder MRT Untersuchung können die Diagnose bestätigen.
Grundsätzlich kann eine Blinddarmentzündung in jedem Alter auftreten, allerdings belegen Studien eine Häufung zwischen dem 10. und 14. Lebensjahr.
Keine Angst vor der Blindarm-Operation
Die Blinddarm-Operation ist grundsätzlich eine schmerzarme Standard-Operation mit wenig Risiko. Zwei Operationsmöglichkeiten stehen zur Verfügung:
- Minimalinvasive Schlüsselloch-Operation: Hierbei wird der Wurmfortsatz durch kleine Schnitte (mit Hilfe von speziellen Instrumenten und einer Kamera) entfernt. Diese Methode hat den Vorteil einer schnelleren Genesung und kaum postoperativen Schmerzen. Das Kind kann das Krankenhaus nach zwei bis 3 Tagen wieder verlassen.
- Die herkömmliche OP unter Vollnarkose, bei der der Chirurg einen kleinen, ca. sechs Zentimeter langen, horizontalen Schnitt auf der rechten Seite unterhalb des Nabels setzt. Diese Technik wird häufig bei Komplikationen, wie dem Blinddarmdurchbruch angewandt.
Die gute Nachricht: Ist man den Blinddarm los, wächst er auch nicht mehr nach und da er ein „Relikt“ aus der Frühzeit der menschlichen Entwicklung, geht er einem auch überhaupt nicht ab.
Quelle: Österreichischen Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde (ÖGKJ) www.kinderaerzte-im-netz.at.
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Zur Person: Eva Sorantin ist Chefredakteurin von all4family & NEW MOM, Mutter von vier Kindern und beruflich schon seit über 20 Jahren in der Verlagsbranche im Bereich Familienmedien tätig. Wenn…