Vor allem nach einem Bienen- oder Wespenstich kann es bei einem Insektengift-Allergiker zu einer gefährlichen allergischen Reaktion kommen!
Hier finden Sie 10 wichtige Verhaltensregeln von Priv.-Doz. Mag. Dr. Stefan Wöhrl vom Floridsdorfer Allergiezentrum in Wien für einen sorgenlosen Besuch im Freibad:
- Handy und Notfallmedikation griffbereit halten
Sollten nach einem Insektenstich auffällige körperliche Reaktionen wie Kurzatmigkeit, Hautausschlag oder übelkeit auftreten, sollte umgehend der Notarzt gerufen werden! Es empfiehlt sich daher, das Handy mit sich zu führen. Allergiker sollten ihre Notfallmedikation (allem voran einen Adrenalin-Pen) stets dabei haben. Die richtige Anwendung des Adrenalin-Pens muss regelmäßig geübt werden. - Klären Sie Freunde und Bekannte auf
Menschen, die von einer Insektenallergie wissen, sollten Freunde und Bekannte diesbezüglich informieren und über allfällige Hilfsmaßnahmen aufklären, so können sie bei einem Notfall richtig reagieren! - Impfen lassen
Eine Allergie-Impfung mit Insektengift bietet Allergikern wirkungsvollen Schutz vor einem potenziell lebensbedrohlichen allergischen Schock. Die sogenannte spezifische Immuntherapie (SIT) wird von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) ausdrücklich empfohlen und kann auch noch jetzt während der Saison gestartet werden. - Cool bleiben…
Nicht panisch reagieren, wenn man von einer Wespe umschwirrt wird, denn hektische Bewegungen machen die Insekten aggressiv… Wenn möglich eher Ruhe bewahren und sich langsam bewegen. - Helle Kleidung tragen
Helle, leichte und eher eng anliegende Sommerkleidung tragen, bunte Farben ziehen die Insekten an, in weiten Kleidern verfangen sie sich leicht. - Auf Parfum verzichten
Keine Sonnencremen mit intensivem Parfum oder anderen Duftstoffen verwenden, gleiches gilt für Deos und Haarspray. Denn intensive Düfte ziehen Insekte an. - Nicht barfuß laufen
Da sich Bienen häufig in Bodennähe aufhalten, sollte man nicht barfuß gehen sondern Schuhe mit fest anliegenden Sohlen tragen. Auch für den kurzen Weg zum Schwimmbecken… - Nicht aus geschlossenen Gefäßen trinken
Wespen lieben zuckerhaltige Getränke und setzen sich gern in Trinkgläser oder an unverschlossene Flaschen. Versehentlich eine Wespe zu verschlucken, kann auch für Nicht-Allergiker sehr gefährlich werden – ein Stich in den Mund oder in den Hals sogar lebensbedrohlich. Deshalb gilt: Nicht aus geschlossenen Gefäßen trinken (z.B. Dose, Trinkflasche). - Essen abdecken
Egal ob kleiner Snack oder großes Picknick: Speisen unbedingt abdecken und genau beachten WAS man isst. - Mülleimer meiden
Wespen halten sich gerne in der Nähe von Mülleimern auf, da sie dort genügend Nahrung finden. Also Distanz zu Mülleimern im Freibad und öffentliche Mülltonnen meiden! Den Abfall lieber zu Hause entsorgen…
Stichalarm – Die App für Insektengift-Allergiker
„Stichalarm“ ist ein wertvoller Service für Insektengift-Allergiker und bietet:
- Infos zu den wichtigsten Allergie-auslösenden Insekten
- Infos zur Diagnose und Therapie einer Allergie
- Mithilfe eines interaktiven Fragebogens kann man feststellen, ob ein erhöhtes Risiko einer Insektengift-Allergie vorliegt.
- Tipps zur Vermeidung von Stichen
- Eine Anleitung für Erste-Hilfe-Maßnahmen
- über das integrierte Stichtagebuch können Insektenstiche und deren Nebenwirkungen aufgezeichnet und für ein persönliches Arztgespräch dokumentiert werden
- wichtige Services wie z.B. eine Facharztsuche auf dem Handy.
Die App wurde gemeinsam mit Allergologen entwickelt und steht zum kostenlosen Download für Android und iOS zur Verfügung.
Allergische Reaktionen können durch folgende Insekten verursacht werden:
- Wespen: ist die häufigste Form einer Insektengiftallergie. Ein Wespenstich erkennt man daran, dass nach dem Stich kein Stachel an der Stichstelle verbleibt.
- Bienen: ist die zweithäufigste Form einer Insektengiftallergie, hier bleibt ein Stachel nach dem Stich.
- Hummeln: diese sind eher friedliebend. Die Gefahr von Stichen ist beim Barfußlaufen am größten.
- Hornissen: sind friedliche Tiere, die Stichgefahr ist eher gering.
- Mücken: der Stich ist für Allergiker aber nicht lebensbedrohlich. Eine Allergie äußert sich meist durch starke Rötungen, Schwellungen und Quaddeln auf der Haut.
- Bremsen: können bei Allergikern Schockzustände, Atemnot und Schwellungen verursachen und sollte sofort behandelt werden. Auch bei Nicht-Allergikern verursachen Bremsenstiche deutliche Quaddeln, Schmerzen und starken Juckreiz.
Allergiker sollten die Lebensräume dieser Insekten kennen und wenn möglich auch meiden…
Die Initiative Insektengift-Allergie
Informiert Patienten, Angehörigen und Interessierte rund um Allergien auf Stiche von Wespen, Bienen, Hornissen und Hummeln. Unter dem Motto „Sicher durch den Sommer“ gibt es auf der Webseite Informationen über Warnzeichen, Vorbeugung, Behandlung und richtiges Verhalten im Notfall sowie Tipps und Hilfestellung.
Autor:in:
Zur Person Mag. Claudia Ohnesorg-Csik studierte Handelswissenschaften an der WU Wien. Ist Mutter von zwei Töchtern. Sie ist für die Online Redaktion zuständig und verantwortet die Social Media Präsenz. Aktuelle…