Blickfang…
Serien von frontal aufgenommenen Familienfotos, ergänzt durch eintönige Landschaften, sind zweifellos die Höchststrafe für Betrachter von Fotoalben. Die Rettung naht in Form zweier Artikel:
- Unser Artikel auf all4family über Sofortbildfotografie ist zweifellos ein Plädoyer für Spontaneität beim Fotografieren.
- Die folgenden 5 Tipps bilden den thematischen Gegenpol im Sinne einer geplanten Herangehensweise – wie jener eines Malers oder Geschichtenerzählers, der zumindest in groben Zügen vor sich sieht, was er dem Betrachter oder Zuhörer sagen möchte.
Bildaufteilung: Die Drittelregel
Dieses Konzept hat die Funktion, die Bildinhalte so zu verteilen, dass sie nicht zentral in der Mitte liegen, aber auch nicht zu sehr an den Rändern. Das Bild wird durch vier Linien in neun gleich große Felder eingeteilt. Der Horizont sollte auf einer waagrechten Linie liegen, die Person oder das Zentrum der Aufmerksamkeit auf einer senkrechten. Durch diese Aufteilung vermeidet man, dass das Bild überladen wirkt, und erreicht, dass dem Auge auch freie Räume bleiben.
Blickführung durch Unschärfe
Aus Dokumentationsgründen kann es durchaus sinnvoll sein, möglichst viel Information in einem Bild zu verewigen. Hat man aber den Anspruch, eine Geschichte zu erzählen, sollte man den Blick des Betrachters gezielt auf die wesentlichen Details lenken – beispielsweise durch eine bewusst gesetzte Unschärfe. Das lässt sich durch eine geringe Tiefenschärfe erreichen. Erzielt wird dieser Effekt durch eine niedrige Blendenzahl, wodurch nur ein gewisser Entfernungsbereich scharf abgebildet wird. Auch immer mehr Handykameras können diesen Effekt zumindest imitieren, auch wenn das Ergebnis qualitativ nicht an jenes von Spiegelreflex- oder Systemkameras herankommt.
Führungslinien
Der Steg bildet Fluchtlinien, die den Blick des Betrachters direkt zu den Personen führen. Der Linienverlauf sollte möglichst senkrecht sein und klare Symmetrien aufweisen.
Mehr Tiefe durch Vordergrund
Eine Landschaftsaufnahme, die nicht von den Details, sondern von der Farbstimmung des Sonnenuntergangs lebt, benötigt nicht unbedingt eine durchgehend scharfe Abbildung. Durch einen bewusst gesetzten Vordergrund erhält das Bild räumliche Tiefe und eine inhaltliche Aussage. Der Blick des Betrachters wird wieder bewusst gelenkt.
Porträts
Personen vor diversen Bauwerken als spontanen Gruß nach Hause oder auch zum gekonnten Angeben kann man per Selfie bestens abbilden. Mit einem Porträt die Stimmung einzufangen ist schon etwas schwieriger. Abgesehen von Gesichtsausdruck und Körperhaltung ist es technisch gesehen vor allem wichtig, die Person vom Hintergrund abzuheben. Man erreicht dies ebenfalls mit einer geringen Tiefenschärfe. Der Hintergrund sollte typisch für den jeweiligen Ort sein, so dass man die spezielle Atmosphäre auch bei einer stark verschwommenen Darstellung wahrnimmt. Idealerweise hat man beim Fotografieren eine Lichtquelle im Rücken – was beispielsweise auch eine beleuchtete Auslage sein kann.
Autor:in:
ZUR PERSON Geschäftsführer von taco media, Herausgeber von NEW MOM, all4family & COOL DAD. Chefredakteur von COOL DAD.