„Eine sollte man zumindest haben!“ Wer hätte gedacht, dass sich der ausgewiesene Uhrenliebhaber auf eine Casio bezieht, genauer gesagt: auf eine Casio G-Shock. Das soll also nun die Uhr sein, die man seinen Nachkommen als symbolträchtiges Geschenk übergibt … Um das zu verstehen, bedarf es einer kleinen Einführung in die Legende der G-Shocks.
GIVE ME 10
Die G-Shock-Serie von Casio gibt es seit den 1980er-Jahren. Sie entstammt also einer Zeit, in der fast ausschließlich teure Uhren das Prädikat „wasserdicht und stoßfest“ vorweisen konnten. Casio setzte diesem Umstand damals das Triple-10-Konzept entgegen. Das Ziel: eine Uhr zu schaffen, die einen Sturz aus zehn Metern Höhe übersteht, zehn Bar Wasserdruck standhält und zehn Jahre ohne Batteriewechsel durchhält. Seit damals wurde eine Geschichte mit – zum damaligen Zeitpunkt unvorstellbar facettenreichen – Kapiteln geschrieben, die von illustren Partnerschaften mit Hip-Hoppern wie Eminem bis hin zur Royal Air Force erzählen.
DIE LEGENDE LEBT
Stöbert man in den Tiefen der G-Shock-Historie, überrascht vor allem ein Phänomen: dass das Ur-Modell, die DW-5000C von 1983, mit aktualisierter Technik und unter der Bezeichnung GW-M5610-1ER noch immer im Sortiment ist. Allein diese Tatsache lässt erkennen, dass Tradition hier offensichtlich eine wesentliche Rolle spielt. Wenn in unserer doch ziemlich schnelllebigen Zeit Produkte 30 Jahre überstehen, lässt sich das mit der Funktionalität alleine kaum ausreichend erklären. Hier helfen nur mehr Theorien zur Legendenbildung weiter. Die Existenz von Legenden lässt sich meist auf gewisse Grundprinzipien reduzieren – so auch in diesem Fall. In der Welt der Uhren sind es bestimmte Eigenschaften: erschwinglich, vielfältig und beinahe unzerstörbar nämlich. Der letzte Punkt ist von besonderer Bedeutung, da er für den Mythos G-Shock steht, leitet sich doch der Name von der Stoßfestigkeit ab, dem „Gravitational Shock“. Diese macht die Uhren auch bei Einsatzkräften und Militärs gefragt. Würde eine präzise geplante Aktion bei verschiedenen Einsatzeinheiten leicht zeitversetzt beginnen, weil die Uhren im rauen Einsatz stehen bleiben oder die notwendige Genauigkeit verweigern, könnte sich das nämlich als äußerst ungünstig erweisen …
ZWISCHEN ACTION UND STREETSTYLE
So schließt sich der Kreis: Eine Uhr, die für Belastungen jenseits des Alltäglichen konstruiert ist, hat nämlich das Potenzial dazu, auch den täglichen Einsatz zwischen Kinderzimmer und jugendlicher Outdoor-Action zu überleben. Survival-Qualitäten alleine wären ja schon ein gutes Argument, um die G-Shock als geeignetes väterliches Präsent zu qualifizieren. Da wäre aber auch noch der Kultstatus, den die Uhr erreicht hat – und das nicht nur bei Uhren-Freaks, sondern auch bei diversen US-Rappern, die mit der ihnen eigenen Stilsicherheit die grundsätzlich schon nicht biederen Modelle beispielsweise mit ein paar Diamanten veredeln. Wie heißt es doch? Geschmack kann man nicht kaufen. Damit hätte man aber zumindest jeden allenfalls aufkeimenden Verdacht der Spießigkeit ausreichend weit hinter sich gelassen. Wenn man eine grobe Vorstellung davon hat, wofür Streetstyle, Skateboard-Culture und Kreativ- Wettbewerbe wie die von Casio initiierten GSessions stehen, lässt sich nachvollziehen, warum gerade die G-Shocks auch bei den Kids einen gewissen Kultstatus haben.
VOM FLECKERLPYJAMA ZUM SMOKING
Punkto neue Modelle hat sich Casio in letzter Zeit wieder einiges einfallen lassen. Die G’MIX GBA- 400 übernimmt nicht nur die herkömmlichen Aufgaben eines Zeitmessers, sondern kann auch noch das iPhone steuern, also beispielsweise Lautstärke und Songwahl regeln oder Lieder über das eingebaute Mikrofon erkennen. Ideal für den Kids-Alltag zwischen Action und Abshaken! Dann wären da noch Design-Varianten wie die Modelle GD-120CM, GD-X6900CM und GA- 100CF im angesagten Camouflage-Design oder die Baby-Gs, die kleiner und auf Mädchen- oder Frauenhände ausgelegt sind. Neuestes Highlight sind die Produkte der Premium-Kollektion . Hier geht es technisch richtig zur Sache. Die Modelle der GPW-1000-Serie beispielsweise sind Fliegeruhren par excellence. In Zusammenarbeit mit der Royal Air Force entwickelt, sind sie mit einer hybriden Technologie ausgestattet, die je nach Verfügbarkeit alternativ GPS- oder Funksignale verarbeitet und so an jedem Punkt der Welt das Maximum an heute möglicher Präzision aufweist. Das Pendant für den geübten Seefahrer ist die GWN-1000. Herannahende Wetterumschwünge werden durch ein – aufgrund von Änderungen des Luftdrucks ausgelöstes – Warnsignal angekündigt, lange bevor sie noch mit freiem Auge erkennbar sind. Zusätzlich verschaffen ein eingebauter Kompass und eine Ebbe-/Flut-Anzeige die zwischen Nordkap und Badewanne notwendige Souveränität. Die volle, noch wesentlich längere Liste an Features lässt die Augen des Seefahrers leuchten. Let’s set sail with Captain Morgan … In der obersten Liga der G-Shock-Familie spielt zweifellos die MTG-S1000-Serie. In der firmeneigenen Manufaktur unter Verwendung hochwertigster Materialien produziert, gewährt die elektronische Krone Zugriff auf alle wesentlichen Funktionen. Die Gentleman’s G-Shock enthält erprobte Technik wie das seit über 30 Jahren bewährte Lagerungssystem oder die „Tough Movement“-Funktion, die den Zeigerstand regelmäßig überprüft und auch kleinste Abweichungen von der genauen Uhrzeit verhindert.
RESÜMEE: ALLTAGSTAUGLICH
Wie steht so schön in einem einschlägigen Posting zum Thema G-Shock zu lesen: „die ideale Uhr fürs Boxen, Holzhacken und Stahlgießen“. Ach ja, und außerdem fürs Basteln, Schrauben und natürlich im Weltraum, bei Jet-Flügen, Weltumseglungen und Skateboard- Action … also beim normalen Wochenprogramm der Kids von heute.
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ZUR PERSON Mag. Kurt Ohnesorg ist Herausgeber von NEW MOM, all4family und COOL DAD. Vater von zwei Töchtern. Wenn er die Zeit dazu findet, schreibt er Artikel, die sich vor…