Wenn das Kinderzimmer zum Lernzimmer wird
Mit dem ersten Schultag kommen neue Anforderungen auf das Kinderzimmer zu. Von nun an soll hier nicht nur gespielt, sondern auch gelernt werden. Selbst wenn die Hausübung anfangs noch oft am Küchentisch erledigt wird, sollte im Kinderzimmer ein eigener Bereich für ruhiges und konzentriertes Lernen geschaffen werden. Dass man dafür kein Einrichtungshaus stürmen muss, sondern auch auf nachhaltige und einfache Alternativen setzten kann, beweisen diese österreichischen Designerinnen…
Vintage statt Plastik
Katrina Gietl: „Gefragt ist heute nicht mehr das, was teuer aussieht. Einrichtung soll vielmehr eine eigene Geschichte erzählen …“
Vintage statt Plastik lautet das Motto der österreichischen Designerin Katrina Gietl. Obwohl es viele Stores für Vintagemöbel in Österreich gibt, wurde sie in Bezug auf Kindermöbel dort gar nicht fündig. Als Enkelin eines Tischlers begann die einstige Brandmanagerin selbst Hand anzulegen und das Unternehmen „UrbanUpdate“ war geboren. Heute findet Katrina „ihre“ Möbel überall, im Gemeindebau, bei der Caritas oder sie renoviert die alten Stücke, die ihr Freunde bringen. „Ich bearbeite die Möbel werterhaltend, d.h. ich versuche ihre Lebensdauer zu verlängern, damit sie noch lange den neuen Besitzern dienen können. Meine Motivation ist nicht nur ein gewisser Designaspekt, sondern auch, dass Nachhaltigkeit und verantwortungsvoller Umgang mit unseren Ressourcen an die nächste Generation weitergegeben wird“, erklärt sie. Mittlerweile hat sich die Designerin eine Werkstatt samt Schauraum in der Nähe von Wien und einen Ruf erarbeitet.
Kork
Clarissa Steurer: „Für Minimalisten und Faule hat Kork ebenso charmante Argumente im Repertoire wie für Allergiker, Kinder und Designverliebte. Längst ist Kork kein Geheimtipp mehr. Kork boomt!“
Kork ist genial! … findet die Vorarlbergerin Clarissa Steurer, Gründerin und Inhaberin von „ClarissaKork“. Sie stammt aus dem Bregenzerwald, einer Region, die für ihren innovativen Zugang zu traditionellem Handwerk, Design und natürlichen Materialien bekannt ist. Als gelernte Bekleidungstechnikerin war auch sie im Marketing im Ausland tätig, wo sie allerdings die Ideen von anderen umsetzte. Mit der Geburt ihres Sohnes war damit Schluss, Clarissa wollte ihre eigenen Projekte vorantreiben.
Als sie im Fernsehen einen Bericht über „veganes Leder“ sieht, macht es bei ihr „Klick“ und sie informiert sich über den Werkstoff Kork. Kork wird durch das Abschälen der Rinde geerntet. Es dauert danach ungefähr zehn Jahre, bis der Baum wieder abgeerntet werden kann.
Kork ist:
- reißfest
- rutschsicher
- anti-allergen
- schadstofffrei
- super leicht
- formstabil
- und einfach zu pflegen.
„Nicht einmal Rotweinflecken können ihm etwas anhaben“, kommt Clarissa über „ihren“ Werkstoff ins Schwärmen. „Alle diese Eigenschaften machen ihn zum Einsatz im Kinderzimmer perfekt. Kork ist allerdings auch im Nassbereich und in der Küche wunderbar verwendbar“.
Nachhaltig praktisch
Kork ist das perfekte Material für robuste und nachhaltige Kinderzimmerteppiche, Pölster und auch Pinwände. Er ist anti-allergen und pflegleicht, einfach feucht abwischen genügt ihm. Man kann ihn auch mit persönlichen Motiven bedrucken lassen.
Die Raumelfen
Alexandra Schnögass-Mück und Nicola Daxberger: „Versetzen Sie sich in Ihr Kind hinein, begeben Sie sich auf Augenhöhe mit ihm und lernen Sie die Möbel aus der Kinderperspektive zu sehen.“
Nichts ist unmöglich für die beiden Schwestern Alexandra Schnögass-Mück und Nicola Daxberger aus Wien. Als „Raumelfen“ gestalten sie bereits seit 16 Jahren Baby-, Kinder- und Jugendzimmer. Alexandra ist als Architektin eher die Kreative, Nicola als ehemalige Eventmanagerin die Organisierte, zusammen bilden sie ein kongeniales Duo. Die viersprachige Nicola interessiert sich für fremde Kulturen und besucht als „Accessoire-Scout“ die Messen dieser Welt, Alexandra kennt als Mutter dreier Kids die Bedürfnisse der jungen Zielgruppe ganz genau. So gelingt es den beiden, das Beste aus einem Raum herauszuholen, immer im Hinblick auf Charakter und Alter des Kindes.
Kleiner Aufwand – große Wirkung
Wer mit wenig Arbeitsaufwand und Geld ein Zimmer umgestalten will, greift zu Wallpapers.
Es gibt sie es in einer Vielzahl von Farben und Motiven und der Gestaltungseffekt ist enorm.
Autor:in:
Zur Person: Eva Sorantin ist Chefredakteurin von all4family & NEW MOM, Mutter von vier Kindern und beruflich schon seit über 20 Jahren in der Verlagsbranche im Bereich Familienmedien tätig. Wenn…