Es muss nicht gleich eine Naturkatastrophe oder eine Epidemie sein. Auch ein Stromausfall, eine Panne oder ein anderes unvorhergesehenes Ereignis kann die Versorgung beeinträchtigen. Viele gute Gründe sprechen für einen Vorrat an Lebensmitteln.
Entspannt gute Planung?
Wer rechtzeitig ein durchdachtes Lager mit Lebensmitteln und Getränken anlegt, spart Zeit, Geld und Nerven, auch im ganz normalen Alltag. Im Vorfeld muss allerdings unbedingt eine Checkliste mit den wichtigsten Artikeln erstellt werden. Sie erleichtert den Einkauf und dient später auch dazu, die Bestände und die Ablaufdaten im Auge zu behalten, um die verfallende Ware rechtzeitig verbrauchen und die entsprechenden Posten nachkaufen zu können.
Was eignet sich als Notvorrat?
Grundsätzlich eignen sich alle möglichst lange haltbaren Produkte als Bestandteil eines Notvorrats.
Dazu zählen:
- trockene Lebensmittel wie Getreide(flocken), Nudeln, Reis, Knäckebrot, Zwieback, Nüsse und Samen, auch Trockenfrüchte.
- Zu den gut lagerbaren Frischobstsorten zählen Äpfel, Birnen, Quitten, Bananen und Orangen. Die Sorten sollten getrennt voneinander aufbewahrt werden.
- Besonders haltbare Gemüse sind Kraut, Kohl, Zucchini, Zwiebel, Wurzelgemüse und alle Rübensorten.
- Ebenfalls gut geeignet für die Bevorratung sind Haltbarmilch(produkte), Hartkäse, Rohschinken und Dauerwürste wie Salami, dazu eingelegtes Obst und Gemüse, Fleisch und Fisch.
- Zur Sicherstellung der Versorgung mit Vitamin C empfehlen sich besonders Hagebutten- und Sanddornmark.
Dabei sollten aus ökologischen, gesundheitlichen und geschmacklichen Gründen Gläser statt Dosen gewählt werden.
Getränke vergessen?
Ein Wasservorrat ist besonders wichtig, da der Körper über vergleichsweise geringe Reserven verfügt und die Flüssigkeit auch zum Entgiften über den Harn benötigt. Engpässe in der Wasserversorgung sind bereits bei simplen Stromausfällen möglich, da die Pumpen nicht mehr arbeiten.
- Ideal zum Bevorraten ist Wasser, das sich auch zum Kochen und zur Bereitung von Tee und Kaffee eignet.
- Für Erwachsene rechnet man 1,5 Liter pro Tag,
- Kinder bis 12 Jahre benötigen 1 Liter,
- Menschen über 65 Jahre sollten 2 Liter täglich trinken.
- Dazu kommen rund 500 ml Wasser/Tag zum Kochen.
Wie lagere ich richtig?
Zur Erhaltung der Inhaltsstoffe sollten:
- alle Lebensmittel kühl und lichtgeschützt gelagert werden.
- Getreideprodukte wie Mehl, Flocken, Knäckebrot und Nudeln, dazu Reis und andere stärkereiche Nahrungsmittel mögen es darüber hinaus auch trocken, ebenso Obst und die meisten Gemüsesorten sowie Glaskonserven und Dosen.
- Relativ trocken gelagert werden Hartkäse, Schinken und Würste.
- In ein zart angefeuchtetes Tuch geschlagen behalten Wurzelgemüse, Rüben und Lauch lange ihre Frische.
Kontrolle und Austausch gemacht?
Wie bei allen Nahrungsmitteln gilt auch beim Notvorrat: first in – first out. Was als erstes eingelagert wurde, wird als erstes verbraucht. Die Checkliste – im Idealfall enthält sie die Ablaufdaten, bei Frischware das Datum des Einkaufs der einzelnen Posten – hilft dabei, die übersicht zu bewahren.
Der Vorrat sollte regelmäßig kontrolliert werden. Von Schimmel, Fäulnis oder Motten befallene Ware gehört sofort entfernt.
Checkliste für den Notvorrat
Pro Woche benötigt eine erwachsene Person mit durchschnittlichem Energieverbrauch:
- 14 Liter Wasser (zum Trinken und Kochen)
- 3 kg Gemüse
- 1,8 kg Obst
- 2,4 kg Getreide(produkte) wie Flocken, Nudeln, Brot oder Reis
- 120 g Nüsse und Samen (z.B. Sonnenblumenkerne, Kürbiskerne,…)
- 1,5 kg Milch(produkte) oder vegane Alternativen wie Hafermilch und Sojajoghurt
- 1 kg Fleisch, Eier, Fisch oder alternative Eiweißquellen wie Tofu, Seitan und Tempeh
- 250 g Öl und Fett
Autor:in:
Zur Person Margot Fischer ist Ernährungswissenschaftlerin. Sie forschte an der Klinik für Innere Medizin III im AKH Wien und veröffentlicht zahlreiche Fachpublikationen, Bücher und Artikel. http://margot-fischer.net/ Aktuelle Artikel