Vorbei die Zeiten, in denen Männer als einsame Wölfe über entlegene Landstraßen fegen mussten. Vorbei die Zeiten, in denen dann der Euphorie zu Hause mit schmerzendem Unverständnis begegnet wurde. Mit dem Panamera wird die ganze Familie zielgruppengerecht an den Sportwagen herangeführt!
PORSCHE PANAMERA
Sportwagen oder Limousine? Single-Dasein oder Double Income No Kids, zu guter Letzt vielleicht doch eine richtige Familie? Unzählige unbeantwortbare Fragen. Anstehende Entscheidungen, die nicht getroffen werden wollen. Wer will schon sein ganzes Leben vorausdenken? Wer tatsächlich immer nach dem eigenen Plan leben? Gott sei Dank hat zumindest Porsche ein Einsehen mit uns und ein erlösendes Lebenscredo parat: Wenn etwas droht zu kompliziert zu werden, muss man einfach an den Entscheidungen sparen. Statt „entweder oder“ gilt jetzt „sowohl als auch“. Die Lösung heißt Panamera. Unbescheidenheit ist sein zweiter Vorname. Er ist so, weil es möglich ist. Er ist so, weil wir insgeheim immer daran gedacht haben, aber zu feige waren, es zuzugeben. Er ist so, weil wir schon lange anders denken als in den 80ern oder 90ern. Er ist so, weil er irgendwie der erste seiner Art ist. Er ist der gelungene Versuch von „alles, was geht“.
Porsche Panamera – Die Entwicklung
Und irgendwie schließt sich mit dem Panamera auch ein großer Kreis, der bei der Entstehung des 911er geöffnet wurde. Am Urmeter, dem Porsche 911, wird ja gerne und höhnisch an Stammtischen und in diversen Testberichten unfaires Maß genommen. Die unverwechselbare Silhouette des 911er vor dem inneren Auge, erfordert es tatsächlich einiges an Manneskraft, um nicht dem unergiebigen Suchen- Sie-den-Fehler-Spiel zu verfallen. Ironie der 911-er Geschichte ist aber, dass der Nachfolger des erfolgreichen 356er zunächst allen Ernstes als Viertürer geplant war und buchstäblich im letzten Moment zum heutigen Sportwagenkonzept als Zwei-plus-zwei- Sitzer mutierte. Butzi Porsches genialer Wurf hätte sich auch damals schon mit einem echten Viersitzer vertragen können. So ist das Konzept der beginnenden 1960er- Jahre jetzt erst, über fünf Jahrzehnte später, Wirklichkeit geworden. Ganz nach dem Motto „Langsam satteln und dann lange reiten“. Und das sogar mit zwei Türen extra. Denn soweit dem Autor bekannt ist, waren bei den diversen Vorstufen bis hin zum legendären Endlayout des 911er nie vier Türen im Spiel. Der Panamera geht da eben einen entscheidenden Schritt weiter. Er hat alles und ist alles: Sportwagen, Limousine, Luxus, Alltagsauto, Viersitzer, Viertürer, Allradler … und vor allem ein waschechter Porsche. Und der Panamera Turbo S? Ja, der macht nichts weniger, als den Panamera nochmals zu überholen und das Konzept des „sportlichen Viertürers in der Luxusklasse“ – O-Ton Porsche – auf die nächste Stufe zu heben. Die Pressemappe liest sich wie eine nicht enden wollende Abhandlung von Superlativen zwischen Physik und Mathematik. Irgendwie, so scheint es, ist beim Top-Modell der Panamera-Modellreihe wirklich jede Leistungszahl besser geworden. Und das wird bis an die Grenze zur Langeweile dokumentiert. Es gilt die Unschuldsvermutung – wir haben es schon vorher gewusst und waren versucht, das Ganze mit „Aber es ist ja wohl ein Porsche“ zu kommentieren.
Porsche Panamera Turbo-S im Überblick
Mag sich ein Panamera für uns Altvordere zunächst fremd anfühlen, gewinnt der Sportwagen beim Maßnehmen im Alltag schnell an Substanz. Der viersitzige Bolide aus Zuffenhausen vermag schon zu beeindrucken! Er kann fast alles, und er kann fast alles auf höchstem Niveau. Dieses Fahrzeugkonzept gerade in der Ausprägung Turbo S mit seinen 550 Biturbo-PS bietet Fahrdynamik in einem eigenen Porsche- Paralleluniversum, in dem Gegensätze sich nicht nur aufzulösen scheinen, sondern sich vielmehr zu neuen Kräften vereinen. Solcherart wird selbst, was vormals Kavalierstart war, dank beeindruckender Launch Control in die Nähe der Formel 1 gerückt: 3,8 Sekunden von 0 auf 100 für einen Zweitonner kann man sich dabei gerne auf der Zunge zergehen lassen oder seinen Popometer neu kalibrieren. Via Sport-Plus-Taste etwa lässt sich vom Alltagsporsche- Sound zu einem brachial-jovialen Elchröhren der Endrohre wechseln. Je nach Lust und Laune gestaltet man die Soundlandschaft der Innen- und Außenwelten. So hat das Konzept des Panamera kaum Einschränkungen. Wer gediegen sein will, kann es sein. Wer jung und wild sein will, kann es sein. Und das Wichtigste: Man braucht sich nie festzulegen. Ja, man kann beinahe alles. Einzig die Fahrzeuggröße erdet den Piloten, naturgemäß etwa beim Einparken, und bietet damit einen der raren Momente, in denen einem der Wagen einen Kompromiss offenbart. Er fährt sich im Kopf eben wie etwas viel Kleineres.
Familienfreundlich
Zugegeben, er ist ja weniger für das schnelle Einparken gebaut. Er ist vielmehr dafür gebaut, dass der Nachwuchs auf der bequemen Rückbank idealen Einblick in die artgerechte Fortbewegung eines Sportwagens bekommt. Und das ist wohl das geheime Ziel der Porsche-Entwicklungsabteilung: die Jüngsten, unsere Zukunft, direkt und zielgruppengerecht an den Sportwagen heranzuführen. Nach der Devise „besser und echter als jede Spielkonsole“. Schließlich weiß ich von meinem Nachwuchs, dass der Rücksitz eines 911er der ideale Start in die Welt des Sportwagens war. Damals, in einer improvisierten Sitzschale hinter RS-Sportsitzen, wo alles zu spüren, aber kaum etwas zu sehen war, eben nur halb so gut. Im Panamera fährt man als Team, als sehr schnelles Team. Er ist der Sportwagen, der eine Familie zusammenhält. Vorbei die Zeiten, in denen man als einsamer Wolf mit dem Messer zwischen den Zähnen im High-Speed- Modus entlegene Landstraßenwindungen unsicher machte. Vorbei die Zeiten, in denen der Euphorie, die sich noch beim Heimkehren in den Gesichtszügen hielt, mit schmerzendem Unverständnis begegnet wurde. Vorbei die Zeiten, in denen Heldentaten der Fahrzeugbeherrschung im Reich am Rande der Physik durch profanes Nacherzählen an Glaubwürdigkeit einbüßten. Alles kann jetzt live auf zwei Rängen verfolgt und ungefiltert kommentiert werden. Der Pilot hat sein Publikum, und das Publikum hat sein Spektakel … die beste teambildende Maßnahme, seit es Esstische gibt.
Oder, wie es ein lieber väterlicher Freund ausgedrückt hat: Auf eine bessere Art werden Sie nicht unzufrieden sein!