Schnupfen, Husten, Heiserkeit? Das muss nicht sein. An sich sind die Atemwege nämlich perfekt auf etwaige Angreifer vorbereitet. Allerdings funktionieren diese Abwehrstrategien nicht so gut, wenn die Schleimhäute durch Kälte und Heizungsluft austrocknen, ihr Mikrobiom gestört oder die Vitaminversorgung nicht optimal ist.
Unter Erkrankungen der oberen Atemwege versteht man:
- Schnupfen
- Nebenhöhlenentzündungen
- Rachen- und Mandelentzündungen
- Kehlkopfentzündungen
- Kupp Syndrom im Kindesalter (= bellender Husten)
- Mittelohrentzündungen
Normale Häufigkeit der Infekte:
- Bei Säuglinge und Kinder: bis zu 10 Infekte/ Jahr
- Im erwachsenen Alter: 1-3 Infekte/ Jahr
Sollten Infekte öfter vorkommen, sollte die Ursache untersucht werden.
Wie funktioniert die natürliche Abwehr?
Wird ein Fremdkörper oder ein Keim eingeatmet, kommt er im Idealfall nicht weit. Er bleibt gleich einmal am Sekret der Nasenschleimhaut hängen. Schlimmer für ihn: Das Nasensekret umhüllt viele feine Flimmerhärchen (Zilien), die sich ständig wie ein Fließband bewegen und die Sekretschicht in Richtung Rachen transportieren. In zirka 20 bis 25 Minuten landet die Ladung im Rachen. Dort entscheidet sich der weitere Vernichtungsweg:
- Entweder wird ein Husten- oder Niesreflex ausgelöst, was die unliebsamen Besucher mit über 100 km/h nach draußen befördert.
- Oder das Sekret wird verschluckt und die Magensäure erledigt den Rest.
Wie wichtig ist die Vitaminversorgung?
Ist die Nasenschleimhaut aber trocken oder gereizt, funktioniert dieses System nicht. Dann können sich Viren festsetzen und vermehren. Das heißt zwar nicht, dass der Körper wehrlos ist, denn in den tieferen Schleimhautschichten zirkulieren Abwehrzellen, die den Eindringlingen den Garaus machen.
Auch hier gilt aber, dass die Bedingungen für die Abwehrkämpfer passen müssen, damit alles wie geplant läuft. Dazu gehört auch eine ausreichende Vitaminversorgung, insbesondere mit den Vitaminen A, B, C und D.
- Vitamin D ist übrigens nicht nur für den Knochenstoffwechsel wichtig, sondern wirkt auch immunmodulierend und ist entzündungshemmend.
Wo ist die erste Barriere?
Der Mund ist die Eintrittspforte für zahlreiche Keime. Eine wichtige Abwehrfunktion hat das Mundmikrobiom – Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze, Viren und sogar Amöben, die auf der Mundschleimhaut angesiedelt sind.
Wie bei jedem Mikrobiom ist entscheidend, dass die Guten überwiegen und in vielen Varianten vorkommen. Ein gesundes Mundmikrobion sollte es schon auf 800 bis 1.000 verschiedene Bakterienarten bringen. Deren Aufgabe ist es, unerwünschte Kollegen zu verdrängen, etwa indem sie eine Barriere bilden oder ihnen die verfügbaren Nährstoffe wegfressen. Einige Bakterienarten können sogar spezielle Abwehrstoffe produzieren, die gefährliche Erreger gezielt angreifen und eliminieren.
Was ist Streptococcus salivarius K12?
Der Star unter den „guten“ Bakterien der Mundflora ist Streptococcus salivarius K12. Von der Bezeichnung darf man sich nicht abschrecken lassen: Streptokokken sind eine große Familie von Bakterien, und Streptococcus salivarius K12 gehört zu den Laktobazillen.
Er begünstigt die Ausbreitung nützlicher Bakterien und hemmt schädliche Varianten. Das kann er, weil er so gut an die Zellrezeptoren der Mundschleimhaut andockt, dass die unangenehmen Verwandten keine Möglichkeit mehr dazu haben. Nicht genug damit, fördert er die Bildung von Substanzen namens BLIS (bacteriocin-like inhibitory substances), die ihrerseits die Ausbreitung positiver Bakterien begünstigen und die Ansiedlung negativer Keine hemmen.
So werden Keime zurückgedrängt, die z. B. Karies, Mandel- oder Mittelohrentzündung verursachen. Für Kinder ist das besonders wichtig, da bei ihnen die Eustachische Röhre (Verbindung zwischen Gehörgang und Nasen-Rachen-Raum) noch nicht ausgewachsen ist und Keime so leichter aufsteigen können. Nicht zuletzt kann der Wunderkeim Entzündungsprozesse blockieren und entzündungshemmende Prozesse stimulieren.
Das österreichische Unternehmen Institut AllergoSan, das zu den führenden Unternehmen im Bereich Mikrobiom-Forschung zählt, hat ein neues Produkt zur Abwehrstärkung als Lutschtablette entwickelt, das auf diese Erkenntnisse basiert.
Autor:in:
Zur Person Mag. Claudia Ohnesorg-Csik studierte Handelswissenschaften an der WU Wien. Ist Mutter von zwei Töchtern. Sie ist für die Online Redaktion zuständig und verantwortet die Social Media Präsenz. Aktuelle…