Verbessern statt Verbieten?
Pizza, Burger, Eis & Co. sind der Alptraum aller Ernährungsexperten. Dennoch lieben gerade Kids und Teens Speisen, die ihre Großmütter nicht als Essen anerkannt hätten. Mit ein paar kleinen Abwandlungen können wir ihnen ruhigen Gewissens die Freude machen.
Klassisches Fast Food enthält meist so ziemlich alles, was der Arzt verboten hat, und wenig, was der Körper wirklich braucht: Zu viel Zucker, zu viel Salz, zu viele ungünstige Fette wie Palmöl und jede Menge E-Nummern maskieren den Mangel an hochwertigen Zutaten und Inhaltsstoffen.
In der eigenen Küche lassen sich die gröbsten Makel mit wenig Aufwand ausgleichen.
Was ist die perfekte Basis?
Die Unterlage für Pizza, Burger und Konsorten besteht aus Weißmehl. Wer Vollkornmehl verwendet und den Teiganteil, z. B. mit Tacos, nicht allzu üppig gestaltet, hat schon viel gewonnen.
Apropos Kohlenhydrate: Pommes gelingen im Backofen wesentlich fettärmer und schonender. Noch besser sind größere Stücke wie Wedges. Am allerbesten ist es, einige Gemüsestücke und Zwiebel mitzubacken. Genial anstelle von Burger-Buns: Kohlrabi!
Welche sind die Alternativen?
Tierische Fette, rotes Fleisch und Wurst stehen nicht gerade auf der Hitliste gesunder Nahrungsmittel. Reduziert man die Menge und gleicht mit Gemüse und Kräutern aus, hält sich der Schaden in Grenzen.
- Ein Burger mit wenig Fleisch gewinnt durch saftige Tomaten, knackigen Salat und Gemüsechutney anstelle von allzu viel Käse oder Mayo.
- Burger schmecken auch mit Linsenlaibchen großartig – die meisten merken nicht einmal einen Unterschied.
- Einen Hotdog genießt man am besten mit kleinerer Wurst, dafür mit reichlich Röstzwiebeln und Gurkerln oder Sauerkraut bzw. Krautsalat.
- Sogar eine Fertigpizza lässt sich mit geröstetem Gemüse und Kräutern „entschärfen“.
Gibt es gesunde Süßigkeiten?
Süße Verlockungen sind die größte Herausforderung für gesundheitsbewusste Eltern. Neben dem hohen Zuckeranteil der beliebtesten Produkte ist auch der Gehalt an – teilweise gehärteten – Fetten beachtlich. Dazu kommen weitere unerwünschte Zusatzstoffe.
Mit hausgemachten Süßigkeiten lassen sich nicht nur E-Nummern vermeiden, sondern wird auch der Gaumen nach und nach an natürlichen Geschmack und weniger Süße gewöhnt. Früchte und Nüsse werten die Süßigkeiten auf und sollten fixer Bestandteil von Desserts sein. Der absolute Hit unter den gesunden Naschereien ist – nicht nur im Sommer – Nicecream statt Eiscreme. Dafür püriert man vorgefrorene Früchte einfach in der Küchenmaschine ohne Zuckerzusatz. Beim Pürieren werden die Eiskristalle zerkleinert, das Eis wird so auch ohne Obers wunderbar cremig.
Oder coole Drinks?
Auch in flüssiger Form lauert jede Menge Junk in den Regalen. Gesunde Alternativen, die mit einer ansprechenden Optik punkten, sind flott gemacht:
- Einfach Früchte oder Gurken- und Zitrusfruchtscheiben sowie Kräuter in Wasser ziehen lassen.
- Blüten im Eiswürfelbehälter mit Wasser oder Fruchtsaft frieren und kurz vor dem Servieren in das Getränk legen.
Die richtige Präsentation
Fast-Food-Restaurants ziehen Kids und Teens mit ihrer ungezwungenen Atmosphäre an. Verzichten Sie daher ruhig einmal auf Besteck oder allzu strenge Tischregeln. Lassen Sie die Kids selbst neue Kreationen mit gesunden Zutaten zusammenstellen – etwa beim Füllen der Tacos oder beim Belegen der Pizza.
Zubereitung:
- Geschälte Kartoffeln in Stäbchen (Spalten) schneiden.
- Auf einem Backblech mit etwas Öl mischen.
- Im vorgeheizten Backofen bei 175 °C Umluft unter gelegentlichem Wenden 30 Minuten backen.
- Mit Rosmarin oder Thymian bestreuen (spart Salz).
Übrigens: Mehlige Kartoffeln ergeben innen luftige Pommes, bei vorwiegend festkochenden Kartoffeln wird das Innere cremig.
Alle lieben Tacos
Felipe Fuentes Cruz, Ben Fordham
Hölker Verlag
ISBN: 978-3-88117-193-9
€ 24,00
Autor:in:
Zur Person Margot Fischer ist Ernährungswissenschaftlerin. Sie forschte an der Klinik für Innere Medizin III im AKH Wien und veröffentlicht zahlreiche Fachpublikationen, Bücher und Artikel. http://margot-fischer.net/ Aktuelle Artikel